1. |
Der Außenseiter
02:42
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"Kaum hatte ich die Schwelle überschritten, da überwältigte die gesamte Gesellschaft eine plötzliche und unerwartete Angst von so grässlicher Heftigkeit, dass sich jedes Gesicht verzerrte und aus beinahe jeder Kehle schreckliche Schreie drangen. Alles floh und in dem Tumult und der Panik verloren einige das Bewusstsein und wurden von ihren wie toll flüchtenden Gefährten mitgeschleift. Viele hielten sich die Hände vors Gesicht und setzten blind ihre Flucht fort." - H.P. Lovecraft
Dem Leben entschwunden
wie die Fledermaus dem Tage.
In stinkender Schwärze
ragt mein Dasein ins Unbekannte.
Ich erträume welke Bilder
aus modrigen Büchern,
drohe mich schleichend
des Anderen zu entsinnen,
ein Bruchstück Vertrautheit,
der die Fremde verdichtet.
Immer tiefer die Schatten
mit jedem Schritt,
ein Abdruck der Leere,
ein grotesker Rest Glück.
Nachtschwarz und verschlungen,
das Wort im Labyrinth,
das was längst verklungen
in jener Stille mitschwingt.
An der Oberfläche
ein heiterer Tanz,
nichts ahnend und lustvoll
berauscht ihrer Würde,
jedes Lächeln schlägt Falten,
wie ein Schatten der Freude.
Die Gesichter entarten
mit jedem Blick,
nur eine, mir ähnliche
Gestalt bleibt zurück,
entseelt wie die Toten,
die von keinem betrauert,
ahnt nicht, was in der Nähe
solcher Einsamkeit lauert.
Entseelt wie die Toten!
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2. |
Hereinspaziert
03:10
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Kommen Sie, immer hereinspaziert!
Kommen Sie, immer hereinspaziert!
Das Erste, das mir auffällt,
ist ein Clown unter dem Dach,
der ohne Flügel flügelschlagend
die Balance zu halten sucht.
Die zwei Optionen seines Weges:
ein Seil, das straff gespannt
den Fall, die unsichtbare dritte
höchstwahrscheinlich werden lässt.
Doch seine Augen sind verbunden,
er sitzt auf einem Rad
und jongliert mit sieben Messern,
dabei summt er leis ein Lied.
Die Melodie ist rührend, ich
weine, als er fällt und sehe
durch den Schleier meiner Tränen,
wie die Messer ihn durchbohren.
Manchmal erscheint mir die Welt,
wie ein quietschbuntes Zirkunszelt,
alle lachen sich krank, damlich und dumm,
und manchmal ist es auch anders herum.
Die Tiere sind totkrank,
die Attraktion der Untergang,
das Publikum gelangweilt,
als man Jungfrauen zerteilt
und eine Zauberin befragt,
die das baldige Ende der Welt voraussagt,
egal, wir haben fürs Zusehn bezahlt,
wir haben fürs Zusehn bezahlt.
Rosa Elefanten trinken
Blut aus der Manege, winken
mit dem Rüssel in die Menge,
ich fliehe eilig dem Gedränge
und rufe wie hypnotisiert:
Bitte, bitte, hereinspaziert...
Ich erkenne mich als Teil der Show,
die ohne Fangnetz funktioniert,
Darsteller der Drahtzieher
der Zuschauer der Darsteller
der Drahtzieher der Darsteller
der Zuschauer...
Vom Gipfelpunkt des menschlich Aushaltbaren,
hinab blickend in ein Glas glasklaren Wassers.
Manchmal erscheint mir die Welt
wie ein qietschbuntes Zirkuszelt,
hier weint man vor Lachen, staunt vor Entsetzen,
hier sitzt man bequem, auch auf den billigsten Plätzen.
Ich begrüße Sie herzlich, vielen Dank
für Ihr Kommen! Als Hinweis: Der Notausgang
ist ein Träumen, ein Tänzeln ein Drahtseilakt,
wenn Sie fallen, dann hat es sicher geklappt.
Showdown, Sie träumen das Ende der Reise,
jeder entkommt auf seine eigene Weise!
Manch einer wartet nur ab, was passiert...
...bitte, bitte hereinspaziert!
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3. |
Typisch männlich
02:32
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Wie verhalte ich mich männlich?
Man sieht's doch schon am Gang:
Brust raus, Beine breit,
Bauch einziehen, hier entlang!
Ein Mann sollte voraus marschieren,
er stellt sich nie hinten an.
Wie verhalte ich mich männlich?
Was der Mann sagt, ist Gesetz,
die Frau gehört dem Mann
und Sex ist immer guter Sex!
Wer gibt hier den Ton an?
Ja, genau, der Mann.
Wie verhalte ich mich männlich?
Ein Mann muss Frau und Kind ernähren,
Geld verdienen, Geld vermehren,
ein Mann muss sich mit Fäusten wehren.
Ein Mann hat viele Feinde,
als Mann muss man sie das Fürchten lehren.
Typisch männlich, typisch männlich!
Emotionen / Niemals weinen!
zulassen! / Nie Schwäche zeigen!
Frauen / Habe Mitleid
achten! / mit den Schwachen!
Bescheiden und erfolgreich
Selbstbewusst und zugleich
temperamentvoll, gut im Bett,
ein Gentleman, doch niemals nur nett.
Wie verhalte ich mich männlich?
Stehe immer deinen Mann!
Ein Mann ist was er ist,
auch wenn ist gleichgeschrieben ist:
ein Schwein, das sich im Mitleid suhlt,
Träger kollektiver Schuld!
Wie verhalte ich mich männlich?
Sei alles, nur nicht Feminist,
zuvorkommend aus Arroganz,
priviligiert durch einen Schwanz.
Toxisch, tödlich, Chauvinist,
der heimlich doch im Stehen pisst.
Wie verhalte ich mich männlich?
Sag nichts falsches, fass nichts an,
doch trau dich was,
sei doch kein Lamm!
Frag nicht, nimm dir, was du willst,
gib zu, dass du dich männlich fühlst!
Wie verhalte ich mich männlich?
Typisch männlich!
Typisch männlich / Weiß ich nicht!
Typisch weiblich / Wie sexistisch!
Typisch männlich / Gibt es nicht!
Typisch weiblich / Nicht für mich!
Emotionen / sind kein Spaß,
zulassen! / nichts zu lachen!
Frauen / Habe Mitleid
achten! / Mit den Schwachen!
Wie verhalte ich mich menschlich?
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4. |
Deplatziert
02:01
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Das beklemmende Gefühl beim Öffnen der Tür,
das fremde Paar dort auf unserem Bild,
die Sehnsucht, während dein Arm meine Schultern umfasst,
diese Einsamkeit in der Nähe zu dir,
die Kälte, wenn dein heißer Atem meine Haut berührt,
das passt nicht ganz,
gehört hier nicht hin,
ist fehl am Platz,
deplatziert.
Der frostige Blick aus deinem lächelnden Gesicht,
die Hand auf meinem Schenkel, nachdem ich um Abstand bat,
der fesselnde Griff zu deinem "Ich liebe dich",
der rote Abdruck auf meiner Wange,
die Leere in mir, die angefüllt sein müsste mit Hass,
das ist jetzt vielleicht etwas unangebracht,
fehl am Platz,
deplatziert.
Das Grau, das ich im blauen Sommerhimmel sehe,
die Zuneigung zu dem, was mich doch quält,
die Barrieren, die ich baue, wo ich Nähe brauch,
die Wut, wo ich doch Wärme schenken will,
verletztend wo ich verletztlich bin,
das ist doch fehl am Platz,
gehört da nicht hin,
deplatziert, deplatziert.
Das ist doch fehl am Platz,
gehört da nicht hin,
deplatziert, deplatziert.
Das ist doch fehl am Platz,
gehört da nicht hin,
das ist doch deplatziert,
deplatziert.
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5. |
Vier Wände, Ende
00:59
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Isolation, schaff mich fort, hol mich raus,
zerre und zieh mich zurück,
verschließ mir die Türen, mach die Lichter aus,
ich ergebe mich freiwillig.
Isolation, bring mich weg, halt mich fern,
verschließe mir Augen und Ohren,
ich werde nicht widersprechen, den Mund halt ich gern,
all die Worte umsonst längst verloren.
Isolation, halt mich fest, gib mir Halt,
schenk mir ein Heim, vielen Dank,
immer ist Winter und der Winter ist kalt
und jeder hält mich für krank.
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6. |
Angst überall
01:48
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Hast du Angst vor dem Recht, dass es dir jemand nimmt,
vor der schützenden Hand, dass sie über dich bestimmt?
Hast du Angst vor dir selbst, dass du dir nicht gehörst?
Hast du Angst vor der Welt, dass du darin nur störst?
Hast du Angst vor der Norm, dass du davon abweichst,
geregeltem Leben, dass dir das nicht reicht?
Hast du Angst vor Gehorsam, dass nicht jede Stimme zählt,
Angst vor der Freiheit, dass sie niemandem fehlt?
Überall ist Polizei, nirgendwo ist Sicherheit.
Überall ist Polizei, nirgendwo ist Sicherheit.
Überall ist Polizei, nirgendwo ist Sicherheit.
Überall ist Polizei, nirgendwo ist Sicherheit.
Hast du Angst vor der Angst, dass man mit ihr regiert,
hast du Angst vor Menschen, die die Angst kontrolliert?
Hast du Angst vor Unschärfen, dass du sie ergründest,
dich im dir Unbekannten vielleicht selbst wieder findest?
Überall ist Polizei, nirgendwo Gerechtigkeit.
Überall ist Polizei, nirgendwo Gerechtigkeit.
Überall ist Polizei, nirgendwo Gerechtigkeit.
Überall ist Polizei, nirgendwo Gerechtigkeit.
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7. |
Ostentative Trivialität
02:55
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Und so bewegt klingt die Stille, welch
süße Versuchung,
sie anzufüllen mit Melodie,
noch unausgesprochenem Fühlen.
Ostentative Trivialität, ver-
lockendes Schweigen, an-
mutig träumende Sirene,
unberührte Poesie.
Hörst du sie nicht,
ich höre sie, die
muntere Totenstille,
wie ein leeres Grab,
erinnere dich, was noch kommen mag,
es ist Mangel, der mir zum Hals heraus ragt!
Oh, sprich zu mir!
Oh, sprich zu mir!
Nein, beklage mich nicht,
so wie ich dich nicht
beneide, uns beide ereilt
das gleiche Los
und gleichwohl uferlos
mein Entzug und dein Rausch an-
gesichts der Geistlosigkeit...
Oh, hör mich an!
Oh, hör mich an!
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8. |
Komparativ von allein
03:39
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Ich glaube nicht an Fakten
und ich lese keine Akten!
Ich komm auch so ans Ziel,
den ich habe mein Gefühl!
Ich bin das Volk, ich allein bin das Volk!
Ich! Volk! Ich! Volk! Ich! Volk! Ich!
Eine dieser Stimmen könnte meine sein,
beschreibt mich als Komparativ von "allein"
Du bist bloß die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt,
drum schrei... schrei! SCHREI!
AAAAaaaaaaaaaahhhh!!!
Wir brauchen keinen gemeinsamen Kampf mehr,
denn die Lieder unserer Revolution werden spotified!
Wir lauschen ihnen in Andacht vor unseren Rechnern.
Eine dieser Stimmen könnte meine sein,
beschreibt mich als Komparativ von "allein"
Jemand schreit, jemand anderes auch,
jemand fragt, niemand antwortet.
Etwas, das meine Hörgewohnheiten herausfordert,
das mag ich.
Zwischen Brachialität und Zärtlichkeit
bilden wir alles ab, was da stattfinden kann.
AAAAaaaaaaaaaahhhh!!!
Eine dieser Stimmen könnte meine sein,
beschreibt mich als Komparativ von "allein"
Ich hab die Welt online gesehen,
die Lüge stets erkannt,
weiß, woher eure Winde wehen,
und sie ganz schnell verbannt.
Real Life Revolution
wird es mit euch nicht geben.
Der Diktator wartet schon,
bestimmt dann euer Leben.
AAAAaaaaaaaaaahhhh!!!
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9. |
Einkaufen
05:01
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Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Vergiss bitte nicht den Rückgabeschein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Wir könnten einander auch einfach nur leihen,
unser Guthaben ist gerade etwas klein.
Wir könnten einander auch einfach nur leihen,
unser Guthaben ist gerade etwas klein.
Tausche mich ein, ich tausche dich ein.
Tausche mich ein, ich tausche dich ein.
Wir könnten einander auch einfach nur leihen,
unser Guthaben ist gerade etwas klein.
Oder kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Vergiss bitte nicht den Rückgabeschein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Brauchen wir nicht alle noch dies, das und jenes,
irgendein Loch, einen erigierten Penis?
Du weißt nicht, was du willst,
dann sagt man dir, was dir gefällt,
dafür bekommst du ein kleines bisschen Welt.
Ein bisschen Illusion, ein bisschen Fantasie,
Testosteron, Massenhysterie!
Du weißt nicht, was du willst,
dann sagt man dir was dir gefällt,
dafür brauchst du nur ein kleines bisschen Geld,
nur nicht zuviel von dir selbst, gesunde Apathie,
erreiche Harmonie, begebe dich in Therapie.
Brauchen wir nicht alle noch dies, das und jenes?
Alles ist schön, wenn man uns sagt, dass alles schön ist!
Sell out! Sell out!
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Vergiss bitte nicht den Rückgabeschein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Sell out! Sell out!
I sell my ass,
I sell my tits,
I sell my smile,
I sell my lips.
Ich verkaufe meinen Arsch,
ich verkaufe meinen Schwanz,
ich verkaufe mein Hirn,
ich verkaufe mich ganz!
I sell my legs,
I sell my trust,
I sell my wishes,
I sell my lust.
Ich verkauf meine Gedanken,
ich verkauf meine Gefühle,
ich verkaufe mich selbst,
von mir gibt es ja so viele!
Ich erkaufe deine Liebe,
verkaufe meine Zuneigung,
ich kaufe dich ein,
kaufe deine Dienstleistung.
Ich kaufe meine Meinung,
kaufe meine Freiheit,
ich kaufe meine Zukunft,
ich kaufe jede Menge Leid!
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Vergiss bitte nicht den Rückgabeschein.
Kaufe mich ein, ich kaufe dich ein.
Sell out, sell out!
Sell out, sell out!
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10. |
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Hinter dem Spielplatz, dort liegt ein Spielplatz, hinter dem Haus...
Ein Refugium für zwei, die junge Fledermaus
legt die Flügel um den einen
Jungen mit den dünnen Beinen
und dem Tentakelziegentattoo,
eine Zuflucht im Geheimen.
Auf dem Spielplatz Friedhofsruh,
nur er, nur er und du,
nur er und du.
Hinter dem Spielplatz, dort liegt ein Spielplatz, hinter dem Haus...
Dort ruht in der Hand des Jungen eine junge Fledermaus.
Der Junge ist schon ein Mann,
obwohl er gar nicht fliegen kann,
nur mit der jungen Fledermaus
fliegt er weit hinaus,
fliegt er weit hinaus,
so weit, weit hinaus.
Hinter dem Spielplatz, dort liegt ein Spielplatz, hinter dem Haus...
Ein Refugium im Inneren der jungen Fledermaus,
mit dem Herzen einer klugen Frau!
Die Nacht malt ihr die Welt manches Mal viel zu grau,
nur der Junge mit den dünnen Beinen
kann ihr den Mond wie einen Schatz erträumen.
Der Junge mit dem Tentakelhasentattoo
zwischen ihren Beinen
macht sie träumen,
lass uns träumen,
nur du, nur ich und du,
nur ich und du.
Hinter dem Spielplatz, dort liegt ein Spielplatz, silber und rot...
Manchmal liegt etwas begraben, ganz so als sei es tot,
das Karrusell ächzt nicht, kein Wind,
die Schaukel schwingt nicht her und hin,
das Klettergerüst menschenleer,
selbst ein Nachtfalter wöge tonnen schwer.
Nur der Junge mit dem Tentakelschädeltattoo
und du hören einander zu.
Der Junge und die junge Fledermaus,
hinter dem Spielplatz, hinter dem Haus.
Sie sind zu Haus.
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11. |
So rar in mir Mensch
01:46
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Sag, war der Himmel denn schon immer grün?
hing er immer schon so tief? Bin ich es, der dich ansieht?
Sag, wie lange kreist du schon um mich, um dich zu finden?
Warst du immer so weit weg, wer ist es, den ich spüre?
Sag, war der Regen denn immer schon so hart,
Kann ich dich erinnern, wer hat was an wem verloren?
Sag, waren du und ich je du und ich in diesem wir,
haben wir uns je geliebt, was ist das in dir von mir?
Derealisiert, derealisiert!
Desillusioniert, desillusioniert!
Derealisiert, derealisiert!
Desillusioniert, desillusioniert!
Ich bin so rar in mir selbst,
irgendein Mensch in einer Vorstellung Welt.
Sag, waren meine Hände immer schon so blind?
An wen denkst du, wenn du mich küsst, woran, wenn ich rede?
Sag, fehlt dir der Sex, wen habe ich berührt,
welche Spuren hinterließ ich wem, wohin mit wessen Zunge?
Derealisiert, derealisiert!
Desillusioniert, desillusioniert!
Derealisiert, derealisiert!
Desillusioniert, desillusioniert!
Ich bin so rar in mir Mensch,
irgendein Selbst, in einer Vorstellung fremd.
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12. |
Die Clownin
02:43
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Ein grauer Sommertag
führte sie durch den Park
und jeder sah ihr nach,
was an der krummen Nase lag.
Ich lüftete den Hut,
ich kannte sie sehr gut,
ich träume immer noch davon,
wie es mich einst an sie verschlug.
Ein buntes Zirkuszelt,
die Welt in einer Welt,
so artenreich und rätselhaft
hat sie sich in den Weg gestellt.
Akrobaten und Artisten, Zauberer, Äquilibristen,
Messerwerfer, Kaskadeure, Gaukler und Kontorsionisten,
Jongleure, menschliche Raketen,
die der Reihe nach auftreten,
und sie, die Hohepriesterin
exotischer Kuriositäten.
Die schönste aller Frau'n
spielte hier den Clown,
kalkweiß, halbnackt und wie benebelt,
ich traute meinen Augen kaum.
Und ihre krumme Nase war,
wie soll man sagen, ja, nun ja,
so wie ein seltenes Juwel,
nicht rund, nicht rot, unvorstellbar.
Einen Ballon bließ sie auf,
ließ ihn als Mond zum Himmel rauf,
den Zirkushimmel meine ich,
der unserem bis auf's Haar glich.
Sie stellte eine Leiter an
den Mond und fragte sodann,
da sie nicht mehr ganz nüchtern sei,
ob jemand sie begleiten kann.
Der Mond schien hell, sie wählte mich,
ich folgte ihr auch freiwillig,
doch dann, oh Schreck, welch übler Trick,
es führte uns kein Weg zurück.
Der Weg war lang, es drehte sich
die Welt, kopfüber folgte ich
ihr wieder in ein Zirkuszelt,
die Welt in einer Welt in einer and'ren Welt.
Mit einem Kuss ward ich belohnt,
man sieht, dass jede Reise lohnt,
lächelnd wies sie die Leiter hoch,
so viele leben auf dem Mond.
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13. |
Wieder gesund
03:34
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Wenn ich des Nachts
in Träumen entschwinde,
in trunk'nen, halbwachen,
so fiebrig heiß, schwerelos,
und meinem Sein
den Sinn entbinde,
mich wiederfinde
vor dem Zigarettenschloss,
fühl ich mich seltsam gelassen und
wohl wissend, ich werde wieder gesund.
Ich bin wie die Fäden
aus Rauch, die wie Nerven
das Zimmer durchmessen,
das eben noch still,
nun mäandernd und rankend,
verschwimmend und schwankend,
von Geistern durchtanzt
und von Glücksgefühl.
Ein Fliegen und Fallen,
ein Taumeln vor allem und
kein Traum, denn ich werde
wieder gesund.
Ich bin wie die Fäden
aus Rauch, die wie Nerven
das Zimmer durchmessen,
das eben noch still,
nun mäandernd und rankend,
verschwimmend und schwankend,
von Geistern durchtanzt
und von Glücksgefühl.
Ein Fliegen und Fallen,
ein Taumeln vor allem und
kein Traum, denn ich werde
wieder gesund.
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund!
Du wirst wieder gesund, lalala la lala
Du wirst wieder gesund, lalala la lala
Du wirst wieder gesund, lalala la lala
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Spinne am Abend Berlin, Germany
From deathrock to electro punk. Stuck with casual poetry. The music project of the Berlin author Benjamin Schmidt is a gothic Frankenstein, who is constantly reassembled in various experiments. It's strange music for strange people. Enjoy the gloom.
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